Am Donnerstag, dem 2. Juli, fanden sich gegen 05:45 Uhr Aktivist*innen vor der Wohnung eines Geflüchteten in Hilden ein, um seine geplante Abschiebung zu verhindern. Der syrische Mann sollte von Düsseldorf nach Wien geflogen werden, um von da aus weiter nach Ungarn oder Albanien abgeschoben zu werden.
Schnell war auch Personal von Polizei und Ausländerbehörde vor Ort, allerdings wirkten die Beamt*innen mit der Situation überfordert, sodass sie sich erstmal zurückzogen. Gegen 06:15 Uhr kam die Polizei mit Verstärkung zurück, doch auch die Zahl der Blockierer*innen war in der Zwischenzeit auf ca. 30 Menschen angewachsen. Der Versuch der Behörden, durch einen weiteren Eingang in das Gebäude einzudringen, wurde von den Aktivist*innen erfolgreich verhindert. Nach dem Scheitern dieser Aktion beschränkten sich die gefrusteten Beamt*innen auf das Beobachten der Situation von außerhalb. Als dann um 08:50 die Airberlin-Maschine vom Flughafen Düsseldorf Richtung Wien startete, waren Polizei und Ausländerbehörde schon längst wieder weg.
Unser Dank gilt allen Supporter*innen vor Ort, die sich mitten in der Nacht auf den Weg nach Hilden gemacht haben, um die Abschiebung eines Menschen in unwürdige Bedingungen zu verhindern. Ihr habt wieder einmal bewiesen, dass es auch mit wenig Menschen, aber dafür umso mehr Entschlossenheit möglich ist, Abschiebungen zu verhindern!
Darüber hinaus ist die praktische Verhinderung einer Abschiebung das beste Zeichen gegen die Asylrechtsverschärfung, die am selben Tag beschlossen wurde.