Abschiebung in Dortmund-Eving verhindert!

Über Twitter wurde am Abend von Dienstag auf Mittwoch bekannt, dass im Evinger Übergangswohnheim ein Geflüchteter in den Kosovo abgeschoben werden solle. Schnell riefen viele Aktivist*Innen dazu auf, die Abschiebung am kommenden Morgen zu verhindern. Leider bekam auch die in Dortmund aktive Neonaziszene Wind von der angekündigten Abschiebungsblockade. Die Neonazis, die in Eving besonders aktiv sind, riefen zu einer Kundgebung zur Unterstützung der Abschiebung auf. 12 Nazis versammelten sich gegen 03:30 Uhr vor der Unterkunft, wurden jedoch von der Polizei weggeschickt und mussten ihr Kundgebung einige hunderte Meter von dem Heim entfernt abhalten.
Vor der Geflüchtetenunterkunft versammelten sich ca. 20 Anti-Abschiebungs Aktivist*Innen und blockierten die Zufahrt zur Unterkunft. Eine effektive Blockade der Abschiebung war durch das hohe Polizeiaufgebot leider nicht möglich. Die eingesetzten Polizist*Innen verhielten sich den Antirassist*Innen gegenüber unkooperativ. Nachdem erst verzweifelt von Seiten der Polizei nach einer Person gesucht wurde, die die Versammlung anmelden sollte, wurde die Anmeldung einer Spontanversammlung abgelehnt. Durch das dreimalige Brüllen des Wortes „Aufgelöst“ wurde den Aktivist*Innen daraufhin ein Platzverweis erteilt. Als sie sich weigerten, der Aufforderung der Polizei Folge zu leisten, schubsten die Polizeibeamten die Abschiebungsgegner*Innen knapp 100 Meter über den Gehweg, weg von der Zufahrt der Unterkunft. Auch von einzelnen Schlägen berichten die Aktivist*Innen. Gleichzeitig wurde die Anmelderin einer Anti-Nazi Kundgebung von der Polizei in Gewahrsam genommen. Ihre Anmeldung wurde von der Polizei nicht akzeptiert. Um demokratische Grundrechte stand es an diesem Morgen in Eving nicht gut. Die Polizei wollte weder Proteste gegen die Nazis noch gegen die Abschiebung zulassen.
Der Trubel am frühen Morgen hatte allerdings auch seine gute Seite. Die Dortmunder Ausländerbehörde verzichtete aufgrund der Aktivitäten im Stadtteil auf die Abschiebung in den Kosovo. Abschiebestop Ruhr wird sich dem Fall des Geflüchteten annehmen und nach Möglichkeiten suchen, um eine Abschiebung endgültig zu verhindern.